Switzerland, stop producing now! Mit dem 24. Oktober 2016 um 8 Uhr ist die Eingabefrist für einen Schweizer Song beim Eurovision Song Contest 2017 in Kiew verstrichen. 5 Wochen hatten Personen mit einem Schweizer Bezug Gelegenheit, einen Song zu produzieren und ihn via srf.ch/esc einzureichen. Neu war, dass diese Songs fürs breite Publikum nicht mehr sichtbar wurden. Man erhoffte sich dadurch weniger Schmach für bekannte Musikerinnen und Musiker sollten diese Schiffbruch erleiden. Und man spürt diese Zurückhaltung. Kaum jemand meldete sich bei douzepoints.ch mit ihren Songs. Auch regelmässig wiederkehrende Musikerinnen und Musiker wollten sich nicht öffentlich über eine Teilnahme äussern. Oder sie mischeln als Composer ohnehin im Hintergrund mit.
Wenn man die Öffentlichkeit ausschliesst, dann geht leider auch Transparenz verloren. Nicht zum ersten Mal nehmen wir Stellung zur Transparenz (die ESC Wahl in der Blackbox) und bemängeln, dass eben diese beim Auswahlverfahren etwas fehlt. Immerhin: Das neue Auswahlprozedere geht in eine richtige Richtung. Es ist vereinfacht, die Jury ist ausgewogener, grösser und scheint kompetenter. Ebenfalls abgeschafft sind die Landesteil-Quoten. Wir haben darüber berichtet.
Was bei der ganzen Euphorie rund um die neue Regelung jedoch unbeachtet blieb: Leider wurde auch gleich etwas Transparenz abgeschafft. Denn beim Live-Check vom 4. Dezember 2016, einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem Schweizer Eurovision Song, sind weder der Schweizer Fanclub noch douzepoints.ch zugelassen vor Ort.
Das finden wir äusserst schade. Natürlich könnte man das damit begründen, dass die Schmach einiger Künstler bis zum letzten Ende anonym bleiben soll. ABER: Gerade der Fanclub und wir von douzepoints.ch könnten eine wichtige Rolle bei der Auswahl spielen. Zum Beispiel mit einem Drittel der Stimmen. DENN: Wir wissen sehr gut, was vor auf einer Eurovision-Bühne ankommt. Wir wissen, worauf es in Interviews ankommt. Und nicht zuletzt wären wir ein dankbares Publikum. Die Künstler müssten dadurch nicht nur vor einer Jury spielen. Und wären zusätzlich auf dem Prüfstand, ob sie ein Publikum begeistern können.
Kurzum: Für diese mangelnde Transparenz gibt es von uns zero points. Mit der grossen Hoffnung, dass der Entscheid vielleicht noch rückgängig gemacht wird oder aber im kommenden Jahr verändert wird! Und ganz wichtig: Unser Vertrauen in Reto Peritz und seine Crew haben wir gleichwohl.
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