Freitag, der 13. Juni um 22:15 Uhr. Der Zürcher Kasernenplatz ist zwar vom Regen durchnässt, dennoch warten die Besucherinnen und Besucher des Zurich Pride Festival gespannt auf das Highlight des Abends: Conchita Wurst. Eben noch erklärte sie an einer Pressekonferenz, sie sei mit Hirnlappen angereist. Dies in Anspielung auf die unbedachte Äusserung eines Schweizer Politikers, der bei Schwulen (und Singles) einen fehlenden Hirnlappen diagnostizierte. Dann war es soweit: Mit «Simply the Best» wird sie empfangen, die «Reine d’Autriche», wie Kurt Aeschbacher sie bei der Punktevergabe des ESC liebevoll nannte.
Er war es auch, der Conchita den eigens für sie geschaffenen Preis verlieh: den «Unstoppable: The Conchita Wurst Award». Etwas gar wirr seine Rede, doch Conchita zeigte sich geduldig und liess die ausufernden Worte über sich ergehen. Ja, Conchita zeigte Freude. Und hatte sie. «Es ist ein Ding, wenn man einen Preis kriegt. Und es ist ein anderes Ding, wenn er seinen Namen trägt.» Sie wolle sich dafür einsetzen, dass der Preis auch in den kommenden Jahren verliehen wird und einen hohen Stellenwert hat.
Mit «Believe” von Cher eröffnete sie dann ihr Kurzkonzert, um sich dann auf die Spuren ihres Eurovisions-Werdegangs zu begeben. «That’s What I Am» hiess der Titel, mit dem sie an der österreichischen Vorausscheidung 2012 teilnahm und den zweiten Platz belegte. Und natürlich durfte «Rise Like A Phoenix» nicht fehlen. «Ich habe für mehr Menschen gewonnen, als ich dachte, das ist unser Lied», so kündete sie ihr Meisterwerk an. Und wie es meisterlich emotional klang (siehe Youtube-Video). Emotional wurde es auch nochmals am Schluss. Nach den Worten «Seid stolz, auf das, wer ihr seid. Und vergesst nie, euch selbst zu lieben.» legte sie mit der Zugabe «My Heart Will Go On» nach. Conchita war wohl selbst auch noch mitgenommen von dem Auftritt, vergass sie doch beinahe ihren Award auf der Bühne.
Bild: Zurich Pride Festival
Rise Like A Phoenix am Zurich Pride Festival
Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Französisch