Sie sind Kult am Eurovision Song Contest: die «Postkarten», mit denen die Länder und ihre Künstler vorgestellt werden. SEBalter hat darin mit Dominokünsten brilliert: nach Umfallen der Steine kam eine riesige Schweizer Flagge zum Vorschein. Doch wirklich brilliert haben zwei 15-Jährige Domino-Cracks aus dem Kanton Thurgau.
Er schiebt Kisten von roten und weissen Dominosteinen in einen Raum. Dann: Stein für Stein aneinander, lange Bahnen entstehen. Hoppla, ein Missgeschick! Eine Bahn fällt um, nochmals von vorne. Und schliesslich ist das Werk vollbracht. SEBalter stösst den ersten Stein an. Alle fallen um, eine Schweizer Flagge erscheint. Klick – und die Eurovisions-Postkarte 2014 ist im Kasten. 15 000 Steine wurden eingesetzt. Ist SEBalter also nicht nur ein begnadeter Sänger sondern auch noch ein passionierter Dominostein-Leger? Nicht ganz …
11 Stunden für SEBalter aufgebaut
«Etwa 20 Steine legte SEBalter selbst, den Rest bauten wir», verrät Daniel Huwiler. Daniel Huwiler und sein Freund Jonas Oswald sind 15 Jahre alt, stammen aus dem Kanton Thurgau und kommen gross raus unter dem Namen «Swiss Domino Effect». Erst kürzlich stellten die beiden den Weltrekord mit der grössten Domino-Pyramide auf. Ganze 3 Tage lang ging der Dreh für die Postkarte. Am ersten Tag bauten sie 11 Stunden lang auf. Am zweiten Tag kam dann SEBalter für den Dreh dazu. «Er traute sich kaum an das Feld heran, dermassen Respekt hatte er», schmunzelt Daniel. Das Feld, an dem SEBalter baute, war deshalb auch mit genügend Abstand daneben gelegen. Und noch ein Geheimnis verrät er douzepoints.ch augenzwinkernd: «Ganz ‘versehentlich’ stiess SEBalter seine Bahn um …»
In 7 Sekunden war alles vorbei
Wie sind sie zu diesem Engagement gekommen? Die Idee für die Postkarte und auch die Crew kamen vom dänischen Fernsehen, vermittelt hat srf. Als Location für den Dreh wurde das Hotel Dolder gewählt. Stolze 5 Franken pro Minute habe der Raum gekostet, wie Daniel vorrechnet. Und nach genau 7 Sekunden war der Zauber vorbei und die Flagge kam zum Vorschein. Was haben die beiden erhalten? «Wir haben alles bezahlt gekriegt und wollten SEBalter unterstützen.» Bis dahin hatten sie ihn nicht gekannt. Während der Dreharbeiten sprachen sie viel mit ihm. Er sei lustig und ein richtiger Tessiner. Dennoch waren sie erstaunt, dass SEBalter ins Finale kam, aber nicht minder erfreut. Und über den 13. Platz von SEBalter sagt der 15-Jährige: «auch nicht schlecht, hehe».
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