Mit seinem Auftritt bei «The Voice: La Plus Belle Voix» 2019 machte Gjon’s Tears auf sich aufmerksam. Die Zuschauenden gerieten in seinen Bann geraten und wurden zu Fans. Zwei davon sind Eveline und Sabrina. Sie stecken hinter Gjon’s Fanclub und den Social-Media-Accounts über Gjon’s Tears. Wann haben sie ihn zum ersten Mal entdeckt? Was halten sie von den Liedern «Répondez-moi» und «Tout l’Univers»? Wie sehen sie seine Chancen beim Eurovision Song Contest in Rotterdam? Das Interview mit douzepoints.ch.
douzepoints.ch: Eveline und Sabrina, schön euch kennenzulernen. Könnt ihr uns euch und den Fanclub vorstellen?
Sabrina: Angefangen hat alles im Februar 2019 nach der Ausstrahlung der Blind Audition von Gjon bei The Voice France. Ich habe mich entschlossen, eine Fanseite und -Gruppe auf Facebook zu erstellen, da er selbst auf Facebook nicht sehr präsent ist. Ich zögerte etwas, weil ich 36 Jahre alt bin, einen Vollzeitjob habe und Mutter von zwei kleinen Kindern bin. Ich dachte, ich sei zu «alt» für das und hätte nicht unbedingt die Zeit dafür. Aber mein Instinkt und vor allem mein Herz drängten mich, es zu tun. Und ich bereue es überhaupt nicht! Im Januar 2020 habe ich den Youtube-Kanal des Fanclubs erstellt, der kürzlich die 1000er-Fan-Marke überschritten hat. Im März 2020 schloss sich Eveline an, die bereits sehr aktiv im Fanclub war. Sie erstellte die Instagram- und Twitter-Accounts, damit wir auf allen wichtigen sozialen Netzwerken präsent sind.

Eveline: Ich bin früh der Gruppe und der Seite auf Facebook beigetreten. Im Sommer 2019 hatte ich die Gelegenheit, Gjon und seine Band «The Weeping Willows» mehrmals im Konzert zu sehen, so dass ich versucht habe, einen kleinen Bericht zu schreiben und vor allem Fotos für den Fanclub zu machen. Schon beim ersten Konzert, das ich am 30. Juni 2019 in Montreux live gesehen habe, hatten wir die Gelegenheit, Gjon und auch seine Eltern kennenzulernen. Diese Begegnung hat unsere Bewunderung für ihn nur noch verstärkt. Er ist sehr zugänglich, bescheiden, immer lächelnd und einfach liebenswert.
Im Frühjahr 2020, als Gjon’s Teilnahme am ESC bekannt gegeben wurde, beschloss ich, mich mehr zu engagieren und erstellte den Instagram- und Twitter-Account für den Fanclub. Derzeit haben wir knapp über 400 Follower auf Instagram und gegen 200 auf Twitter.
Wann habt ihr Gjon zum ersten Mal gesehen, wann wurdet ihr Fans?
Eveline: Das war ein echter künstlerischer «Coup de foudre»! Ich schaue The Voice auf TF1 seit 2016 und versuche immer, auf die teilnehmenden Schweizer Künstler zu achten. Gjon’s Blind Audition war die Art von Performance, die einem den Atem raubt (lacht)! Die Begeisterung war absolut und unmittelbar, ebenso wie der Wunsch, mehr über diesen jungen Mann zu erfahren. Er ist für mich nicht nur ein hervorragender Sänger, sondern hat auch eine unglaubliche Ausstrahlung.

Sabrina: Ich habe Gjon dank The Voice France entdeckt. Ich liebe die Serie, habe alle Staffeln verfolgt! Und Gjon erregte sofort meine Aufmerksamkeit bereits im Porträt. Als er dann sang, war es ein Schlag ins Gesicht! In acht Jahren Show hatte ich mich noch nie so stark in ein Talent verknallt! Das hat mich dazu gebracht, die Fanpage zu erstellen. Ich habe ihm eine Privat-Nachricht geschickt, um ihn wissen zu lassen, dass ich dies tue. Er antwortete mit einer Audionachricht. Und von da an begannen wir zu sympathisieren und tauschten fast täglich einige Nachrichten aus. Wir haben uns das erste Mal für ein Interview getroffen, das ich für den Fanclub im April 2019 machte. Ich war zu ihm nach Luxemburg gefahren, wo er einen Showcase mit anderen Talenten von The Voice machte. Seitdem bin ich sogar für ein paar Tage in die Schweiz gefahren, um ihn zu sehen (ich lebe im Osten Frankreichs) und konnte seine Musiker und einige seiner Verwandten treffen. Abgesehen davon, dass ich ein Fan des Künstlers bin, verehre ich ihn wirklich als Person und ich habe ihm schon gesagt, dass ich als Einzelkind gerne einen kleinen Bruder wie ihn gehabt hätte!
Was sind eure Aktivitäten im Fanclub?
Sabrina: Das erste Ziel ist es, die Sichtbarkeit seiner Nachrichten auf allen sozialen Netzwerken zu gewährleisten. Dies indem wir Artikel, Interviews etc. auflisten, die über ihn erscheinen und Veranstaltungen aufführen. Eveline lebt in der Schweiz. Sie geht also viel mehr als ich, um während der Konzerte Fotos oder Videos zu machen. Dies ermöglicht uns, exklusive Inhalte für den Fanclub zu haben! Ich habe bereits mehrere Interviews mit Gjon geführt, darunter auch eines mit seinen Musikern. Die letzte war während des ersten Lockdowns. Fans beschwerten sich darüber, dass sie in den Interviews immer die gleichen Fragen beantworten mussten.
Eveline: Wir sind ein junger Fanclub und hatten wir noch nicht die Möglichkeit, irgendwelche Aktivitäten zu organisieren. Im Moment sind wir hauptsächlich in sozialen Netzwerken aktiv.

Wenn ihr Gjon mit drei Adjektiven beschreiben müsstet, wie würden diese lauten?
Eveline: Ausdauernd, originell, leidenschaftlich
Sabrina: Aussergewöhnlich, liebenswert, menschlich
Wie habt ihr reagiert, als ihr von Gjon’s Teilnahme am Eurovision Song Contest 2020 hörtet?
Eveline: Zuerst habe ich die Gerüchte nicht geglaubt! Dann habe ich mich gefragt, für welches Land er das tun könnte. Und als er es schliesslich verkündete, war es eine Mischung aus Überraschung und Ungläubigkeit. Für mich war Eurovision keine Veranstaltung, bei der ich ihn mir vorgestellt hätte. Ich muss zugeben, dass ich den Wettbewerb nicht mehr so sehr verfolgte und keine Ahnung hatte, wie gross der Wettbewerb wurde.
Sabrina: Ich besuchte mit einem anderen Fan und Freund die Schweiz. Gjon erzählte uns von Eurovision und spielte uns die unfertige Version von «Répondez-moi» vor. Zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht offiziell ausgewählt worden. Um ehrlich zu sein, war ich damals nicht sehr begeistert, als er das Wort «Eurovision» sagte. Ich hatte ein negatives Bild von dieser Show, die ich mit Kitsch verband. Aber Gjon erklärte mir, dass der ESC eine Referenz in Bezug auf die aktuelle Musik sei. Und in der Tat, nachdem ich mir die Songs dieses und des letzten Jahres angehört hatte, stellte ich fest, dass ich zu Unrecht ein schlechtes Bild vom Wettbewerb hatte!
Was ist euer erster Bezug zum ESC?
Eveline: Ich muss zugeben, dass ich kein Fan bin und auch dieses Jahr habe ich mir nicht alle Songs angehört. Ist das schlimm? Es ist die Art von Wettbewerb, die ich früher geschaut habe. Seitdem habe ich völlig den Faden verloren. Ich erinnere mich sehr gut an den ESC 1974 und den Sieg von ABBA! Und an die Kostüme und Björns Sterngitarre, es war fabelhaft!
Sabrina: Nein. Ich habe den Contest mit meinen Eltern geschaut, aber nicht jedes Jahr. Das letzte Mal, dass ich es gesehen habe, war vielleicht 2006! Offensichtlich bin ich seit letztem Jahr viel mehr daran interessiert und ich erkenne die internationale Reichweite, die die Show hat. All diesen Gruppen von Tausenden von Fans in den sozialen Netzwerken, die Reaktionsvideos der Eurovision-Fans auf YouTube. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Leidenschaft für diese Show gibt! Ich denke, es ist unglaublich, welche Sichtbarkeit es den teilnehmenden Künstler:innen bringt! Ich bin also wirklich froh, dass Gjon davon profitieren wird, er hat es so sehr verdient!

Was denkt ihr über «Répondez-moi»?
Eveline: Es ist eine wunderschöne Ballade, die direkt ins Herz geht und für Gjon wie geschaffen ist. Ich war sehr stolz, dass Gjon für Eurovision auf Französisch singen wollte. Vor allem, da die meisten seiner Lieder auf Englisch sind.
Sabrina: Ich denke dieser Song zeigt, wie talentiert Gjon sein kann. Denn er wurde während eines Schreibcamps an nur einem Tag geschrieben und komponiert! Er hat es geschafft, bei diesem Track sofort in Symbiose mit dem Duo Aliose zu arbeiten. Die Themen des Hinterfragens und der Selbstbeobachtung zeigen meiner Meinung nach auch, wie reif und nachdenklich Gjon trotz seines jungen Alters ist. Auch wenn er gerne Witze macht.
Und «Tout l’Univers»?
Eveline: Magisch! Noch schöner, noch grandioser, noch epischer als «Répondez-moi». Als «Tout l’Univers» rauskam, habe ich ihn mir immer wieder angehört. Jetzt habe ich aufgehört, ihn zu hören. In der Hoffnung, wieder von Gjons Live-Auftritt in Rotterdam überrascht zu werden.
Sabrina: Ich bedaure ein wenig, dass mit Wouter Hardy als Co-Komponist viele Leute sagen, dass dieser Song «Arcade 2.0» ist. Ich persönlich denke, es ist alles andere als ein Copy/Paste! Es geht wieder einmal um ein starkes Thema, das mich persönlich berührt. Ich finde, dass das Lied viel Kraft und Hoffnung gibt! Dieser Wille, tief in uns selbst zu gehen, um die notwendigen Ressourcen zu finden, um uns nach einem Schock wieder aufzubauen! Wie auch immer, mit jedem neuen Song, den er veröffentlicht, hört er nie auf, mich zu überraschen und zu verblüffen!
Welches der beiden Lieder gefällt euch besser und warum?
Eveline: Ohne zu zögern: «Tout l’Univers». Ich hatte die Gelegenheit, mir die letzten 3 Songs von Gjon’s Auswahl für 2021 anzuhören, «Tout l’Univers» war der einzige, der mich zum Weinen brachte.
Sabrina: Es ist wirklich schwierig zu entscheiden. Vielleicht eine leichte Präferenz für «Tout l’Univers». Aber das liegt vor allem an dem Videoclip, den ich wirklich schön finde und der total mit Musik und Text übereinstimmt!
Wie sieht ihr die Chancen für Gjon in Rotterdam ?
Eveline: Also für mich hat er schon gewonnen (lacht). Spass beiseite: Es wird ein heisser Wettkampf! Ich bin keine Eurovisions-Spezialistin und kann es zu wenig beurteilen. Aber wenn man sich die Buchmacher und andere ESC-Fans anschaut, werden wir Spannung bis zur letzten Minute haben.
Sabrina: Wenn man sieht, dass er seit letztem Jahr bei den Buchmachern und den Eurovision-Fans gut platziert ist, macht das natürlich grosse Hoffnungen auf einen möglichen Sieg. Aber wie er selbst sagt, wenn er unter den Top 3 landet, wäre das grossartig! Wenn er gewinnt, wäre das das i-Tüpfelchen. Eines ist sicher: Iich werde besonders gestresst sein, wenn die Punkte vergeben werden (lacht).
Habt ihr eine Nachricht an Gjon?
Eveline: Ich kann hier nur sagen, dass ich in den nächsten Tagen viel an ihn denke. Ich glaube daran, dass es schaffen wird!
Sabrina: Oh, Nachrichten schicke ich ihm fast jeden Tag. Ich liebe es, mit ihm zu scherzen und ihm Dinge zu schicken, die ihn zum Lächeln oder Lachen bringen! Bevor er nach Rotterdam abreiste, schickte ich ihm eine Nachricht, in der ich ihm sagte, dass ich ihm all meine Liebe und gute Vibes schicke! Dass er jeden Moment geniessen soll und dass ich ihm vor allem wünsche, dass er mit seiner Leistung zufrieden ist, weil er ein sehr perfektionistischer Mensch ist. Und dass er, was auch immer passiert, bereits unser Gewinner ist!
Vielen Dank euch beiden für dieses Interview!
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