Die Zeitung «Schweiz am Sonntag» titelte am 15.02.: «Schweizer ESC-Song: Alles nur geklaut». Autor Sacha Ercolani wirft darin Mélanie René vor, sie hätte «Time To Shine» von Beyoncé und Rihanna abgekupfert. Bei SRF und dem Plattenlabel «Believe Music» reagiert man gelassen. Ein Kommentar von douzepoints.ch
Plagiatsvorwürfe und der Eurovision Song Contest − das ist eine sich oft wiederholende Medienstory. Bekanntes Beispiel: «Glorious» von Cascada in Deutschland im 2013. Aber auch die übrige Musikindustrie ist davor nicht verschont. Freilich, manchmal wird tatsächlich abgekupfert. Doch wird das auch bewusst gemacht oder ist es eher der Wurm im Ohr, der einem beim Komponieren mithilft, ohne dass man sich dessen bewusst ist? Blenden wir das mal aus. Und wenden uns beim Vorwurf an Mélanie René den Fakten zu.
Time To Shine
Laut Autor Sacha Ercolani habe sich Mélanie René bei «Run The World» von Beyoncé und Rihannas «Diamonds» inspiriert. Hören wir mal rein:
Time To Shine
Run The World
Diamonds
Ähhhhm. Ähnlichkeit? Wo bitte das denn? Ein klarer Fall von verstopften Ohren. Man muss das gar nicht weiter vertiefen. Ich höre nichts Ähnliches raus und bitte um sachdienliche Hinweise. Wer schreibt nun so einen Stuss?
Sacha Ercolani. Der «Journalist» hat bereits eine stattliche Serie an reisserischen Artikeln beisammen. Auf der Seite von «Schweiz am Sonntag» findet man ein paar davon. Der Ex von Miss Schweiz Tanja Gutmann schreibt mal über die fehlerhafte Auflistung von Oscars von Arthur Cohn oder legt sich mit Marianne Cathomen an. Fragt sich einfach, wer auf diese Art von Artikeln wartet? Bitte Ohren putzen.
Und liebe Schweiz am Sonntag: Habt ihr ein solches Niveau nötig?
Bild: Still aus Video zu Time To Shine von Mélanie René