Beim Eurovision Song Contest geht es in erster Linie um Musik. Aber ganz dicht gefolgt eben auch um Inszenierung, die Choreografie, die Ausstrahlung und das Aussehen der Artistinnen und Artisten (natürlich!). Das ist es, womit man sich auch von anderen Ländern unterscheiden kann. Und: mit dem Outfit! douzepoints.ch hat im Dress Contest die Denkwürdigsten des ESC 2016 gewählt.
Das Langweiligste
Donny Montell aus Litauen hat einen der besten Bodys unter den Teilnehmenden 2016. Während den Proben verschiedene Kleider getestet, was per se nie ein gutes Zeichen ist. Am Ende fiel die Zahl auf Hosen und ein schwarzes Hemd, kombiniert mit einer weissen Lederjacke, in der er schwimmt. Originell sind höchstens seine Schuhe: grün mit einer silbrigen Spitze. Aber nichts, was uns in Erinnerung bleibt. Ohnehin schauen wir im lieber in seine lieblichen Augen. Somit leider das langweiligste Outfit.


Das Billigste
Er ist zweifelsohne einer der sexyiesten Männer in diesem Contest. Und da ist man geneigt zu sagen, dass es nicht viel braucht. Das scheint auch die ungarische Delegation gedacht zu haben. Ein asymmetrisches weisses T-Shirt, zerrissene Jeans (er ist ja Jeans-Modell) und dann viel braun: bei den Schuhen, dem Gürtel, den Lederarmbändern und an der Halskette. Auch die Backvocals sind eher billig angezogen. Wie bei Donny schauen wir ihm lieber weiterhin aufs Engelsgesicht.
Das Simpelste
Letztes Jahr vergaben wir diesen «Preis» an Måns Zelmerlöw. In diesem Jahr geht er ebenfalls an einen charismatischen Sänger: Amir aus Frankreich. Ein Anzug in Aubergine, ein weisses T-Shirt und weisse Turnschuhe. Alles ist simpel gehalten, aber elegant und effektiv. Das Lächeln von Amir sorgt für den Rest.


Das Glamouröseste
Viele waren in diesem Jahr in wunderschönen Abendkleidern. Sie hat aber alle überstrahlt: Dami Im. Ihr Kleid ist asymmetrisch und funkelt dank Swarowski-Kristallen. Damit ist sie uns und dem Fernsehpublikum besonders aufgefallen. Wie wir aufgrund des Resultats wissen, glänzte sie mehrfach auf der Bühne.
Das Ausgefallenste
Jamie-Lee ist inspiriert von Japan und der Mangakultur. Das zeigt sich sehr gut in ihrem Kleidungsstil. Sie kombiniert Eurovision und ihren persönlichen Geschmack hervorragend. Gestreifte Strumpfhosen, ein türkisfarbener Rock und ein ebensolches Top und den für sie üblichen Kopfschmuck. Natürlich gefällt das nicht allen. Aber originell ist sie gekleidet, die Jamie-Lee, oder?


Das Geschmackloseste
Sie hörte nicht auf, es zu betonen, dass ihre Outfits von Lyn Lingerie in Zürich stammen. Was uns dazu brachte, am Geschmack dieser Boutique zu zweifeln. Unsere Befürchtungen vor Stockholm haben sich leider bestätigt: Ein schwarzes , ein Topp mit Brillanten, nackter Rücken, ein Rock mit halbtransparentem Schleier. Und dann noch dieser Rauch zu Beginn, der scheinbar auch aus den Achseln hervorkommt und einen magischen Eindruck hätte hinterlassen sollen. Leider machte man sich eher lustig darüber. «Rire, c’est bon pour la santé». Das war kaum das Ziel, das die Schweizer Delegation hatte. Ob es für den Barbara Dex Award reicht?
Das Schlimmste
Die junge Sängerin aus Italien reiste mit einer der schönsten Ballade im diesjährigen Eurovision Song Contest an. Wir hofften, dass sich der Inhalt dieser Ballade auch im Kleid von Francesca Michielin widerspiegelt. Leider nein… Stattdessen hatte sie einen braunen Overall und ein braunes Hemd an und war bedeckt von bunten Blumen. Das passt perfekt in einen Garten, aber nicht auf die Bühne des Eurovision Song Contest. Wer vor 200 Millionen Menschen singt, kann sich solch einen Fehlgriff bei den Kleidern nicht leisten. Vor den Proben wurde Italien immer zu den Favoriten gezählt. Dies änderte sich mit ihrem ersten Auftritt als Baum … Es reichte schliesslich nur zu Platz 16.


Das Beste
Elegang, mit Handschuhen, alles tiefschwarz. Hovi Star ist in Extravaganz gekleidet. Das unterstreicht er nicht zuletzt durch seine Persönlichkeit und seinen Haarschnitt. Als er ankündigte, sein Anzug und sein Mikrofon seien mit 150 000 Steinen bestückt, befürchteten wir Verka Serduchka vorzufinden. Aber weit gefehlt: Mit Stil und Raffinesse hatte er einen originellen Dress, der perfekt zu «Made Of Stars» passte. Und er gänzte dank gutem Geschmack und gutem Aussehen.
Bild: Composing von douzepoints.ch mit Bildern von eurovision.tv (EBU)
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