Am 8. März 2022 ist es soweit: Um 13 Uhr präsentiert SRF den Schweizer Song und damit auch den Schweizer Act für den ESC 2022. Wer könnte uns wohl in Turin vertreten? Dazu wird aktuell in der Fan-Szene mächtig spekuliert. Wir von douzepoints.ch mutmassen mit …
Die Erwartungen an den diesjährigen Schweizer Eurovision Beitrag sind hoch. Sehr hoch. Nach dem 4. Platz von Luca Hänni 2019 in Tel Aviv und dem 3. Platz von Gjon’s Tears (und dem 1. Platz bei der Fachjury) im letzten Jahr wartet die Eurovision-Welt auf einen Knaller-Song. Seit der Ankündigung des Datums für die Veröffentlichung am 8. März 2022, ist die Schweiz nicht nur in den Wettquoten auf Platz 5 gestiegen, auch die Spekulationen reissen nicht ab: Der Song polarisiere und gefalle – oder eben nicht. Es sei eine Ballade. Und auch das Kandidat:innen-Karussell dreht schnell: Bastian Baker sei es. Aufgrund Turin müsse es SEBalter sein. Oder es taucht ein neuer Name wie Marius Bear auf …
Die Strategie hinter dem Act
Mit welcher Strategie wird die Schweizer Delegation Song und Act auswählen? Was wir wissen: Das Auswahlverfahren lief wie in den Vorjahren ab. Neben den eingereichten Songs entstehen auch etliche am Songwriting-Camp der SUISA. Danach geht es ab ins methodische Verfahren, hinter dem die Eurovision-Stimmenzähler-Firma Digame steckt. Die Songs werden in mehreren Runden von der 20-köpfigen Fachjury und der 100-köpfigen Publikumsjury bewertet und schliesslich mit Sänger:innen (Act) «gepaart». Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Denn der Act ist es letztlich, der den besten Song auf der Bühne repräsentiert.
Und nun beginnt die Spekulation: Wird man mit einem Act fahren, der bereits Eurovision-Erfahrung hat? Warum nicht erneut Luca Hänni? Oder den Überraschungs-Coup wagen und erneut Gjon’s Tears nach Turin senden, frei nach dem Motto: «Aller Guten Dinge sind drei». Das wäre allerdings eher unwahrscheinlich, wohl auch weil Gjon aktuell andere Pläne in seiner Musikkarriere hat. Ebenso scheint das Tessiner Fernsehen RSI seine Berichterstattung hochzufahren und suchte dafür Eurovision-Fans. Deutet das darauf hin, dass der Act aus dem Tessin kommt? Pfeifen die Spatzen etwa SEBalter von den Dächern? Oder haben die Vorbereitungen vielmehr damit zu tun, dass der ESC in Turin durchaus ins Reportagengebiet von RSI gehört? Vielleicht sind es aber die Sänger:innen auf der «Long-Wish-List» der Eurovision-Fans, die in diesem Jahr zum Zug kommen. Als da wären: Bastian Baker. Oder Stephanie Heinzmann. Bastian Baker verriet 2019 in Tel Aviv douzepoints.ch im Interview, dass er sehr angetan sei vom Eurovision Song Contest. Und Stephanie Heinzmann würde sich auf der Bühne schampar gut machen.
Unser Tipp: Castingshow-Erfahrung hilft fürs Ticket nach Turin
Luca Hänni mit «She Got Me» und Gjon’s Tears mit «Tout l’Univers» hätten unterschiedlicher kaum sein können. Dennoch: Beide Acts haben vor ihrer Teilnahme an internationalen Musikwettbewerben respektive Castingshows teilgenommen. Während Gjon’s Tears sein Glück in Frankreich bei The Voice versuchte, war Luca Hänni bei Deutschland sucht den Superstar und hat dort gewonnen. Wer internationale Erfahrung und Bekanntheit hat, scheint sich für die internationale Eurovision-Bühne besonders zu eignen. Angenommen, das ist die Strategie hinter dem Act, sähen wir diese drei in der Favoritenrolle:
Paula Dalla Corte
Paula ist 21 und kommt aus Thurgau. Sie gewann 2020 die zehnte Staffel der Castingshow «The Voice of Germany». Nachdem sie 2021 die Matur machte, wollte sie auf Reisen gehen. Ob sie ihre Reise an den Eurovision Song Contest in Turin führt?
Loris Triolo
Erst 17 ist er und kommt bereits ganz gross raus im Französischen Fernsehen. Bei «The Voice» ist der Junge aus Neuchâtel nach wie vor im Rennen. Die grosse Frage: Wird er überhaupt Zeit haben, sich auf Eurovision vorzubereiten?
Marius Bear
Der Appenzeller ist 29 und war 2020 in der RTL-Show «I Can See Your Voice» zu sehen. Er ist Singer-Songwriter und gewann mit seiner markanten Stimme 2019 den Swiss Music Award als Best Talent und wurde ebenfalls SRF3 Best Talent. Zudem war Marius Bear bereits im Hause SRF bei «1 gegen 100» als Showact zu sehen. Vor allem aber spricht für ihn: Seine Tourdaten sind ab Mai 2022 erstaunlich leer … www.mariusbear.com. Seine Tour heisst gleich wie sein Album, das am 25.03.2022 erscheint: «Boys Do Cry». Und Boys Do Cry ist entgegen anderer einzelner Songs noch nicht draussen und damit ein heisser Anwärter auf den Titel des diesjährigen Schweizer ESC-Beitrags.
Man nehme: Die Gerüchteküche, ein paar Recherchen und gesunder Menschenverstand – und fertig ist unser heisser Tipp. Für uns ist es Marius Bear, der für die Schweiz mit «Boys Do Cry» das Schweizer Ticket zum ESC löst.
Wer immer unser Sound of Switzerland ist: Wir hören ganz genau hin. So werden wir am 8. März um 15 Uhr ein Interview mit dem Schweizer Act führen und euch davon berichten. Stay tuned!
Bild: Composing mit Bildern von Radio Zürisee (Paula Dalla Corte), Boris Schipper (Marius Bear), ARCInfo (Loris Triolo)
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