«Eurovision’s Greatest Hits» heisst die Show zum 60-Jahr-Jubiläum zum ESC. Sie wurde am 31. März 2015 in London von BBC aufgezeichnet. Und in der Tat: Hits um Hits, Stars um Stars, Gags um Gags, Emotionen und sogar eine überraschende Schweizer Beteiligung … douzepoints.ch war dabei!
Dienstagabend, Apollo Eventim Hall. Pünktlich um 19 Uhr gehts los mit dem Warm-up. Mehr als 4000 Eurovision-Fans warten gespannt auf die beiden Hosts des Abends: Petra Mede und Graham Norton. Frenetisch war der Applaus vor allem für die Schwedin, die bereits selbst am Eurovision Song Contest teilnahm und auch Host war. Aber auch Norton kam bei den vielen britischen Fans gut an, er ist vor allem als bissiger Eurovision-Kommentator für BBC bekannt. Dann das erste Highlight, das allerdings nicht Teil der ausgestrahlten Show sein wird: Die britischen Vertreter Electro Velvet singen «Still In Love With You». Und sie bringen die Nummer wie im Studio hin. Trotzdem will das britische Publikum nicht so richtig warm werden …
Nicole in Tränen
Nun, es nützt kaum jemandem was, wenn hier alle Songs und ihre Reihenfolge beschrieben werden. Die muss man einfach sehen! 4 Dinge sollen aber besonders hervorgehoben werden. Da gab es Nicole mit «Ein bisschen Frieden». Zwar sang sie das Lied in weiten Teilen in Englisch und anderen Sprachen, richtig berührt hat sie das Publikum aber mit den deutschen Liedzeilen. Und richtig berührt war sie am Schluss ihres Auftritts. Tränen flossen, vielleicht mit ihrem kürzlich geäusserten Unmut verbunden, dass sie bisher nie mehr an einen Eurovision-Anlass eingeladen wurde. Einen Tiefpunkt erreichte die Show kurz bevor Dima Bilan die Bühne betrat. Norton wollte die Anmoderation für Russland machen, da setzten Buh-Rufe ein. Diese wurden so laut, dass er unterbrechen musste und das Publikum ermahnte, dass dies nicht ein Contest sei und alle mit gleichem Enthusiasmus empfangen werden sollten. Seine Intervention nützte, die Russland-Kritik bleibt und wir dürfen wohl annehmen, dass die russische Vertreterin in Wien wohl auch davon nicht verschont wird.
Schweiz mit Höhepunkt
Nun aber zur Schweizer Beteiligung… Sie sass auf einem Thron auf den oberen Plätzen. Nach dem Eurovision-King Johnny Logan folgte die Eurovision-Queen… Nein, es war noch nicht der Auftritt von Conchita. Lys Assia wurde als Queen des Abends präsentiert. Das Interview verlief allerdings etwas sehr komisch. Nicht nur, dass sie ihren Titel «Refrain» mit rollendem «r» und somit in Schweizerdeutsch-Version sagte, auch musste das Interview wiederholt werden. Gut möglich, dass sie es nicht in den Zusammenschnitt schafft. Wir wollen uns jedoch nicht ausmalen, wie die Queen darauf reagieren würde. Und dann kam die amtierende Queen: Conchita. Selbstverständlich sang sie IHR Lied. Ihren wirklichen Höhepunkt hatte sie jedoch am Schluss der Show zusammen mit Dana International. Hand in Hand kamen sie auf die Bühne, man spürte ihren Stolz, so viel für Toleranz erreicht zu haben. Und dies ganz im Gegensatz zum Text des Songs den sie performten: «Waterloo» von Abba.
«Eurovision’s Greatest Hits» wird am 3. April 2015 auf BBC One und am 19. und 21. Mai 2015 auf SRF ausgestrahlt. Zudem auf 24 weiteren Mitgliedssendern der EBU.
Bild: douzepoints.ch
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