Das stand so nicht im Probenplan: Luca Hänni hat seit Dienstagmittag striktes Singverbot, um seine Stimme zu schonen. Gegenüber 20 Minuten sagte er: Meine Stimme ist angeschlagen. Der Grund liegt laut Schweizer Illustrierten in der überklimatisierten Eurovision-Halle.
Und tatsächlich: Israel ist bekannt dafür wie die USA, Räume sehr tief runterzukühlen. In der Halle, wo die Pressekonferenzen abgehalten werden, friert man sofort. Beim ersten Meet&Greet mit der Presse am Montag zitterten sogar bei douzepoints.ch die Hände vor Kälte. Eines der vier Mitglieder von douzepoints.ch ist ebenfalls angeschlagen.
Nun heisst es also: Stimme schonen, abwarten und Tee trinken. Luca Hänni setzt auf Tee mit Ingwer und Honig, um für die 2. Probe am Freitag wieder fit für den Eurovision Song Contest zu sein. Kommt seine Stimme nicht wieder in Fahrt, gibt es keinen Plan B. Denn gemäss Reglement ist nur Live-Gesang erlaubt. Einen ähnlichen Plan hat im Moment auch Mit-Favorit Mahmood aus Italien. Er ist stark erkältet und mit Fieber ins Bett. Sein Flug nach Tel Aviv wird momentan auf den letzten Moment verschoben.
Luca Hänni ist mit dem Schonen seiner Stimme in guter Schweizer Gesellschaft. Auch Miruna von Timebelle musste eine Pause einlegen. Sie verzichtete 2017 in Kyiv auf den Empfang und die übliche Gesangseinlage in der Schweizer Botschaft. Und auch Rykka brauchte 2016 vor Ort in Stockholm eine kleine Pause. Co Gfeller von ZIBBZ setzte bei Eurovision in Concert in Amsterdam 2018 beim Nachmittagsprogramm aus. Somit gehört das fast etwas zum guten Ton. Oder sind die Schweizer einfach Mimosen?
Dazu Eva Wismer von SRF: «Beim ESC spielen wohl einige Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die klimatisierten Räume, der Flug, die Proben, die vielen offiziellen Termine und die Interviews – dies passiert alles innerhalb weniger Tage. Nicht zu unterschätzen ist natürlich auch der Druck, der auf den Künstlern liegt. Schliesslich wollen alle ihr Bestes für den grossen Auftritt geben.»
Bild: Andres Putting/EBU
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