Seit 1. Mai 2022 sind auch in Italien Corona-Massnahmen gelockert. Dennoch bleibt die Situation angespannt. Besonders für die Delegationen, die einem strickten Test- und Schutzkonzept unterliegen. Wir haben bei der Schweizer Delegation nachgefragt, was es für ihren Alltag bedeutet.
Es hätte eines der Highlights für die Schweizer Delegation beim ESC 2022 werden sollen: Der offizielle Empfang der Schweizer Botschaft durch Carla Villa. Dieser war am 6. Mai 2022 im House of Switzerland in Mailand vorgesehen. Inklusive einem «Music Showcase» von Marius Bear ab 20 Uhr. douzepoints.ch war ebenfalls eingeladen. Doch am Abend des 3. Mai kam die Absage. Der Grund dafür: Corona-Schutzmassnahmen für die Delegation.
Wir haben es bis zur letzten Minute versucht, aber leider wird Marius Bear aufgrund der COVID-Beschränkungen für Eurovision Song Contest-Teilnehmer nicht in Mailand dabei sein können.
Consolato generale di Svizzera a Milano

Fürs Fans lockerer, für Delegationen schwieriger
Italien hatte bis 30. April 2022 relativ strenge Corona-Massnahmen im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern. Man spürt unter den Eurovision-Fans den Drang zum Feiern und wieder zusammenkommen. Für die Delegationen bleiben dagegen die Auflagen ähnlich wie im letzten Jahr. Alle 72 Stunden werden Mitglieder der Delegationen getestet. Ein positiver Test führt zu einer 7-10-tägigen Isolation. Für den Fall der Fälle mussten alle Delegationen auch ein Live-On-Tape-Video einreichen. Also ein Video, das in einem Take quasi live aufgenommen wurde. Yves Schifferle, Head of Delegation der Schweiz zieht auch einen Vergleich mit den Niederlanden:
«Die Konsequenzen sind fast die gleichen: in der Niederlande bedeutete ein positiver Covid-Test in der Delegation eine Isolationspflicht für die ganze Delegation. Hier in Italien bedeutet ein positiver Covid-Test
nur die Isolation für die Betroffenen. Wir empfinden es aber in diesem Jahr als schwieriger, weil rund um die Delegations-Bubble die COVID-Massnahmen runtergefahren werden und wir uns noch aktiver mit selbst auferlegten Massnahmen schützen müssen.»
Keine Party und wenig Umarmungen für Marius
Marius hat in Interviews mehrmals betont, dass er Partys mag. Und den Kontakt zu Menschen. Auf unsere Frage, was er auf einer einsamen Insel vermissen würde, antwortete er mit «Umarmungen». Deshalb erstaunt es nicht, dass die zusätzlichen Massnahmen sehr einschneidend für ihn sind. Dazu Yves Schifferle: «Natürlich reut es ihn, dass er keine Party machen kann, aber er weiss ja, welche Konsequenzen ein positiver Test für ihn hätte. Aber es geht ihm gut und er hat grosses Verständnis. Schliesslich möchte er ja auch auf der Bühne stehen und seinen Auftritt nicht aufs Spiel setzen».
Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Französisch