Da staunten wir nicht schlecht: Daði steht in einem Werbevideo auf Facebook vor einer isländischen Blockhütte und stellt sich mit tiefsonorer Stimme den Schweizer:innen vor. Mit seiner auf die Schweiz zugeschnittenen Grussbotschaft will er Stimmen holen. Und vielleicht ja damit den Sieg beim ESC?
Man nennt es Targeting, genauer: Geo-Targeting. Daði Freyr, der sympathische, langhaarige, grünpullig angezogene, ruhig wirkende Vollblutmusiker aus Island hat sich auf die Schweiz eingeschossen. In einer kurzen Videobotschaft stellt er sich vor und macht auf seinen Song aufmerksam: «Hi, Switzerland, my name ist Daði Freyr and I’m competing for Iceland in Eurovision. With the song ‘Ten Years’. So, check it out … if you want». Die Botschaft ist so aufgebaut, dass man sie locker auch für die 37 anderen Länder aufbereiten kann.
Mit solchem Targeting werden heutzutage auch grosse Wahlen gewonnen. So sagt man, dass Donald Trump mithilfe von cleveren Facebook-Algorithmen an die Macht gekommen sei. Nun, gegen den sympathischen Daði hätten wir nichts einzuwenden. Und wir sind gespannt, ob andere Länder ebenfalls auch Stimmensuche auf Social Media gehen.
Bild: Printscreen aus dem Video von Daði Freyr