Zwei riesige Dreiecke passend zum ESC-Logo in Tel Aviv, 12 LED-Videowände mit total 17 Millionen Pixeln und 2100 Beleuchtungskörper. Und das alles wird mit 23 Fernsehkameras festgehalten. Auch 2019 ist viel Technik mit im Spiel. Und ein Kopf, der den vollen Überblick hat …
«Sie ist riesig». Damit meint Luca Hänni die Bühne am Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv. Und legt gleich nach: «Ich habe noch nie so eine grosse LED-Wand gesehen». In der Tat: Die 12 verschiebbaren Backdrops sind beeindruckend. Sie wurden übrigens nach den Söhnen von Jacob getauft: Reuben, Simeon, Levi, Judah, Dan, Naphtali, Gad, Asher, Issachar, Zebulun, Joseph und Benjamin. Sie können einzeln stehen, um 180 Grad gedreht werden (auf der Rückseite funktionieren sie als Spiegel) und zusammengeschoben werden. Zusammen ergibt 16’998’976 einzelne Pixel. Da müssen Rechner stolze Leistungen vollbringen. Kein Wunder stehen am ESC in Tel Aviv neben der ordentlichen Stromversorgung 6 Not-Generatoren zur Verfügung, die 1000 kVA (Kilovoltampere) produzieren.
Hauptattraktion sind jedoch die beiden lang gezogenen Dreiecke, die von der Bühnenmitte oben auf die Seite runtergehen und zusammen mit der Bühne wieder ein Dreieck formen. Damit ist die Bühne für sich wieder ein Dreieck. Die beiden Dreiecke sind übrigens Kanten von 26 Metern und 18 Metern.
Hier ein paar weitere Highlights in Zahlen zur Halle und zur Technik:
- 8700 Zuschauer können den Eurovision Song Contest 2019 live in der diesjährigen Eurovision-Halle mitverfolgen, im Israel Trade Fairs & Convention Center. 7200 in der Haupthalle, 1500 im separaten Green Room.
- 23 Kameras sind im Einsatz, davon 6 im Green Room. Es gibt 2 Kamerakräne und 1 Fly-Kamera an Seilen. 3 Kameras sind normale Frontal-Kameras.
- 2100 Beleuchtungskörper werden von 11 Beleuchtungs-Desks von 30 Personen gesteuert Darunter sind auch 24 Followspots, die fernbedient sind. 24 Tage lang wurde alleine das Licht programmiert.

Auch in diesem Jahr hat der Österreicher Florian Wieder das Konzept für die Bühne ausgearbeitet. Doch das alles wäre nicht umsetzbar ohne DEN grossen Wuschelkopf hinter der Technik: Ola Melzig von M&M Productions. All die oben aufgeführten Informationen entstammen seinem Blog «Eurovision Diary 2019», den er bereits seit 1. April 2019 führt. Dann haben die Aufbauarbeiten in Tel Aviv begonnen. Für die Technikcrew geht der Eurovision Song Contest jeweils 7 Wochen. Und hätten wir diesen klugen Kopf nicht, dann wäre die ESC-Bühne und damit der ESC wohl nur halb so schön!
Bild: Thomas Hanses/EBU, Ola Melzig
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