Kaum eine positive Stimme hört man zum Artwork und dem Motto für den Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon. Ganz anders sehe ich das. 5 Gründe, warum Artwork und Motto ein Glückstreffer für den nächsten ESC sind.
1. Die Farben
Meeresblau und Sonnengelb sind perfekt gewählt für einen Song Contest, der im Süden stattfindet. Endlich sind wir an einer warmen Destination und hoffen auf zwei Eurovision-Wochen im Mai, die mal nicht verregnet sind. Das Artwork macht Appetit auf Frühlings- oder gar Sommerferien, perfekt für die Vermarktung dieses Platzes an der Sonne!
2. Die Muschel
Als Hauptvisual wird eine Muschel eingesetzt. Sie hat eine der spannendsten und vielfältigsten Formen von Dingen, die aus dem Meer kommen. Die Spiralform führt ins Zentrum, also an einen Ort des Geschehens. Und die Form ist ein Steilpass für die Bühnengestalter.
3. Das übrige Meereszeugs
Das diesjährige Logo beschränkt sich nicht nur auf die Muschel sondern setzt viele weitere Meeresbestände ins Zentrum: vom Plankton über Anemonen bis hin zu Quallen. So vielfältig wie eben Meere sind. Und diese Vielfalt und Verspieltheit ist ein Steilpass für Merchandising, das nicht langweilig wird. Ich freue mich auf eine Magnetserie für meinen Kühlschrank mit all den aus dem Meer gefischten Kuriositäten. Und bei all dem sieht man immer noch die Einheit in der Vielfalt.
4. Das Motto
«All aboard»: Alle einsteigen. Es ist eine Einladung an die 42 teilnehmenden Nationen und an alle Fans und Journalisten, die während einer oder zwei (die Hardcore-Fans) am Event teilhaben. Und es transportiert Portugal als Seefahrer-Nation und Lissabon, wo viele Meeresrouten zusammenkommen.
5. Was sonst?
Was hätte man sonst umsetzen sollen, wenn nicht all das Vorgenannte? Ich kenne solche Kreativbriefings zu gut von meinem Job. Da werden zig Anforderungen definiert. Und ich würde nicht staunen, wenn es darin geheissen hätte: Das Logo muss Lebensfreude, Vielfalt, die Nähe zum Meer, Portugal als Seefahrernation, Lissabon als Hafenstadt zum Ausdruck bringen kombiniert mit einem Slogan, der Völker verbindet und gleichzeitig die Geschichte Portugals aufgreift, kurz ist und von allen verstanden wird. Et voila: what else?
Bild: eurovision.tv/EBU
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