Ende Juni 2017. Eurovision-Workshop mit den Schweden Erfolgsgaranten Christer Björkman und Martin Österdahl – der Schweizer Head of Delegation Reto Peritz holt sich quasi die Lizenz zum Gewinnen. Auch wenn damit einige Eurovision-Medien bereits die Teilnahme der Schweiz am ESC 2018 in Portugal vermelden, offiziell ist dies noch nicht bestätigt. Wir haben einige Hintergrundinformationen.
Es war DER Tweet aus Schweizer Sicht in der Eurovision-Gurken-Zeit: SRFESC twitterte ein Bild mit zwei Grössen aus dem Eurovision-Kuchen: Christer Björkman und Martin Österdahl. Ersterer sang selber einmal, ist seit 2002 Produzent des Melodifestivalen und erfolgreicher Delegationsleiter für Schweden mit 2 Siegen in seiner Amtszeit. Viel Wissen also über die Mechanismen am Eurovision Song Contest. Und das hat sich Reto Peritz nun abgeholt in einem Workshop. Peritz dazu: «Wir sind mit verschiedenen Delegationen fortlaufend in Kontakt. Dieser gegenseitige Erfahrungsaustausch ist für alle sehr wertvoll. Schweden ist seit Jahren regelmässig in den Top 5 und von ihren Learnings nicht zu profitieren wäre eine verpasste Chance.» Es gehe um einen gegenseitigen Austausch. Doch betont Peritz, dass das schwedische Modell nicht einfach eins zu eins auf die Schweiz übertragen werden könne. Das ist natürlich so. SRF wird kaum einen Vorentscheid mit 4 Halbfinalen, einer Rettungsrunde und einem Final auf die Beine stellen können. Zuwenig Akzeptanz hat der ESC (noch) in der Schweiz. Es geht also um Inspiration aus Schweden und darum, von ihren Learnings für die Schweiz die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Mutig ins Eurovision-Jahr 2018
Wir haben es bereits schon einmal gesagt: Reto Peritz hat in seinem ersten vollen Amtsjahr bereits vieles umgekrempelt, es kommt etwas in Gang rund um den ESC. Und man spürt, dass ihm der Erfolg der Schweiz am grössten Musikwettbewerb am Herzen liegt. Nicht nur die Erkenntnisse aus dem Workshop werden helfen, nochmals intensiv am Auswahlverfahren zu schräubeln. Das Debriefing von 2017 wurde gemacht. Und Peritz hat auch Eindrücke anderer Delegationen gesammelt. Und schliesslich wünschen wir uns von SRF den Mut, wirklich Abstand von regionalen Quotenregelungen zu nehmen (wohlverstanden: wir wünschen uns sehr Beiträge aus der Romandie und dem Tessin) und keine komplizierten Song-Einreichungen zu veranstalten, sondern selbstbewusst und mit einem guten Gehör für Eurovision-Hits bereits vorzuselektieren und dem Schweizer Publikum zur Auswahl zu geben. Oder gar eine Eigennomination durch SRF?
Teilnahmebestätigung in den nächsten 2 Wochen
Wie auch immer. Mit dem Workshop ist die Teilnahme am ESC 2018 noch nicht offiziell bestätigt. Und es wäre ja komisch, wenn Peritz mit Herzblut daran arbeiten würde und ein «Njet» daraus resultieren würde. Die offizielle Sprachregelung lautet aber per 5. Juli 2017: Wir sind noch an diversen Abklärungen und hoffen, in den nächsten zwei Wochen bestätigen zu können.
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