Mit einem Paukenschlag hat die European Broadcast Union (EBU) Rumänien an etwas erinnert, das seit 2007 offen ist: an 16 Millionen Schweizer Franken. Die EBU hat Rumänien kurzerhand vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen.
Ausschlüsse sind selten beim Eurovision Song Contest. Und erst recht so kurz bevor der ESC wieder losgeht. Doch die European Broadcast Union EBU meint es ernst – sehr ernst mit Rumänien. Seit 2007 ist die stolze Summe von 16 Millionen Franken aufgelaufen, die Rumänien der EBU schuldet. Die EBU hat mehrmals daran erinnert und das Gespräch gesucht. Mit dem Ablauf der gesetzten Frist vom 20. April 2016 folgt nun der Ausschluss Rumäniens aus der EBU. Damit verliert Rumänien nicht nur das Recht, am ESC teilzunehmen. Es verliert auch Übertragungsrechte von Sportveranstaltungen.
Leidtragende sind Landsleute und Ovidiu Anton
Ironie des Schicksals: Der in Rumänien ausgewählte Song trägt den Titel «Moment Of Silence». Und so wird tatsächlich ein Moment der Stille einkehren, weil Rumänien nicht singen darf. Respektive: Der Sänger Ovidiu Anton. Er und die vielen Fans aus Rumänien sind die Leidtragenden des Entscheids. Die EBU zeigt aber Milde und schliesst etwa akkreditierte Pressevertreter und Fans nicht aus. Diese dürfen als sogenannte internationale Delegation an den ESC. Und auch auf der CD bleibt das Lied selbstverständlich drauf, quasi als Hommage an den Künstler, der nichts an der Situation dafür kann. Positives hat der Ausschluss für die Schweiz: Im zweiten Halbfinale starten statt 19 nur noch 18 Länder, damit steigen die Chancen auf eine Final-Qualifikation für Rykka.
Ovidiu Anton bei der nationalen Vorausscheidung in Rumänien mit «Moment Of Silence»
Bild: Composing von douzepoints.ch
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