Am Freitag, 13. Juni 2014, ist die Bewerbungsfrist für den Austragungsort des Eurovision Song Contest 2015 abgelaufen. Bewerbungen von 12 Standorten sind eingetroffen, der ORF macht sich nun an die Auswertung. douzepoints.ch gibt einen Überblick und wagt einen Ausblick.
Der Eurovision Song Contest ist ein Grossanlass. Entsprechend gross sind die Anforderungen an einen Austragungsort. Die Location muss viel Platz für Bühne, Zuschauer, Backstage, Pressezentrum und Akkreditierungszentrum bieten, bauliche Mindestvoraussetzungen erfüllen und sechs Wochen vor und eine Woche nach dem Finale zur Verfügung stehen. Ein Austragungsort sollte selbstredend auch genügend Übernachtungsmöglichkeiten bieten; Die Fans aus ganz Europa müssen untergebracht werden. Das Anforderungsprofil hat der ORF auf seiner Website publiziert. Der ORF unterstreicht im Begleitschreiben auch die vielen positiven Effekte einer Durchführung: Werbung für den Gastgeber, Einnahmen durch die Übernachtungen, riesige Medienpräsenz und Positionierung von einem Millionenpublikum. In der Tat ist der ESC ein sehr nachhaltiger Event.
5 Mal Wien, 7 Mal nicht Wien
Bis am 13. Juni 2014 hatten die Orte Zeit, ihre Bewerbungen beim ORF einzureichen. 12 Bewerbungen gingen ein. Unter den Bewerbern sind bekanntere Städte wie Graz oder Innsbruck und eher unbekanntere Orte wie Unterpremstätten oder Wels. Und selbstverständlich ist Wien mit von der Partie mit gleich 5 möglichen Orten. Es handelt sich um die bereits bestehende Wiener Stadthalle, die rund 16 000 Personen Platz bietet. Daneben finden sich temporäre Locations auf dem Schloss Schönbrunn, dem Heldenplatz, Krieau und St. Marx. Eine weitere Bewerbung mit Nähe zu Wien kam vom Flughafen Schwechat. Wer hat nun aber Chancen und wer nicht? Der ESC findet zum 60. Mal statt. Dafür braucht es einen (denk-)würdigen Austragungsort. Nun macht sich der ORF daran, die Bewerbungen auszuwerten.
And the winner is …
Es kann kaum sein, dass der ESC in Orten wie Unterpremstätten durchgeführt wird, das strahlt nicht besonders viel aus. Auch Klagenfurt hat schlechte Karten, will es doch keinen Cent an das Millionenbudget leisten. Wer nehmen will, muss auch geben. Sehr selbstbewusst tritt Innsbruck mit der Olympiaworld auf. Die dortige Bürgermeisterin ist überzeugt, den perfekten Austragungsort zu haben und somit die Locationwahl zu gewinnen. Doch bei Innsbruck dürfte es eher knapp werden mit Unterkünften. Gerade mal 50 Hotels in der vom ORF geforderten 3-5 Sterne-Klasse sind vorhanden. Ähnlich dürftig sieht das Angebot auf airbnb.com aus. Eine zufällige Abfrage für 2 Personen in besagtem Raum ergibt gerade mal rund 50 Treffer. Dagegen muten die über 1000+ Unterkünfte in Wien als Paradies an. Wien hat wohl alles zu bieten, was die Qualität eines Veranstaltungsorts ausmacht: eine perfekte Location, eine grosse Bekanntheit und Sympathie und eben nicht zuletzt die nötigen Übernachtungsmöglichkeiten. Seien wir also mal ganz ehrlich: Es kann nur Wien sein. Und: Es bleibt spannend.
Bilder: eurofestivalnews.com, Wiener Zeitung online/apaDieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Französisch